Montag, 30. Juli 2007

Klettern in Handegg

Handeggverschneidung
Morgens hatte Chuck festgestellt, dass sein frisch operierter Zeh nach dreieinhalb Tagen Heilung wenigstens für einige Momente (ohne allzu große Schmerzen) mit den Kletterschuhen klarkam.
Die umliegenden Berge waren am Nachmittag schon ziemlich stak verhüllt mit dunklen Wolken. Wir entschieden uns trotzdem, zwei Klassiker in dem Gebiet kurz oberhalb unserer Wohnung in Richtung Grimselpass zu klettern.


Bei der ersten Route handelte es sich um die Handegg Verschneidung (5 Seillängen max. 5c+). Hier folgt man von der ersten bis zur letzten Seillänge einer großen Verschneidung, welche an vielen Stellen einen guten Halt bietet.


Auf dem folgenden Bild kann man fast die komplette Verschneidung sehen, an der sich die Route hochzieht.


Quarzriss
Direkt neben der Handeggverschneidung befindet sich der Quarzriss (4 Seillängen max. 5c+). Da wir ziemlich schnell (1,5 h) durch die erste Tour gekommen waren, entschieden wir uns, die zweite nach einer kleinen Pause auch noch anzugehen.

Hinweis: Das folgende Foto ist urheberrechtlich geschützt und darf auf keinen Fall als Vorlage für die Gartenzwergproduktion verwendet werden.


Hier sieht man besonders gut, woher der Quarzriss seinen Namen hat: durch eine große massive Granitplatte zieht sich ein dünnes Band aus Quarzkristallen. Mit Hilfe dieser Kristalle, welche im unteren Bild eine hellere Spur ausmachen, kann man sich ganz gut hocharbeiten.


Fair Hands Line
Diesen Morgen starteten wir etwas früher, da das Wetter am Nachmittag wieder schlechter werden sollte. Beim Aufstehen betrug unsere Abweichung vom Zeitplan schon eine viertel Stunde. Solche Abweichungen neigen immer dazu sich noch zu vergrößern und so kamen wir am Einstieg der Route mit einer guten Stunde Verspätung an. Andere hatten wohl nicht so viel herumgetrödelt und waren schon munter am Klettern.


Wir mussten also vorerst noch ein wenig warten und hofften, dass unsere Vorgänger nicht allzu langsam klettern würden.


In den ersten der zehn Seillängen (alle SL max. 6a) mussten wir noch ein paar Pausen einlegen, um immer mal wieder zu warten, bis sich die Staus vor uns abgebaut hatten. Später wurde es jedoch besser und wir konnten zügig weiterklettern. Anscheinend beeilten sich nun alle etwas mehr, da der Himmel noch dunkler wurde und in den letzten beiden Seillängen leichter Nieselregen einsetzte.


Rechts von unserer Route befand sich eine Bahnstrecke mit der Gelmerbahn, die eine Steigung von 106% an einem Stahlseil gezogen überwindet. Diese Bahn, oder besser ihre Schienen, waren auch für uns die einzige vernünftige Möglichkeit, vom Endpunkt unserer Klettertour wieder nach unten zu gelangen.


Anhand dieser Bilder kann man wohl erahnen, wie steil die Schienen und somit auch unser Weg zum Ausgangspunkt war.

Erste Woche

Anreise
Samstag den 21. Juli um 4:00 Uhr morgens sind Chuck und ich in die Alpen gestartet. Wir sind erstaunlich gut vor der Welle der Staus hergefahren und nach ungefähr acht Stunden waren wir schon an unserem Ziel: Innertkirchen bei Meiringen im Berner Oberland.
Unsere Vermieter hatten im Radio von vielen Staus gehört und uns deshalb erst eine Weile später erwartet. Es gab aber in der Wohnung nicht mehr viel zu tun, darum war es kein Problem, dass wir nun schon etwas früher angekommen waren. Wir bekamen von der aufgeschlossenen, netten und ein wenig bemutternden Vermieterin sogar ein Willkommensgeschenk in Form eines frisch aus dem Ofen kommenden Kuchens.




Der Weißabgleich der Kamera scheint übrigens kaputt zu sein.

Abends holte Chuck noch Yu vom Bahnhof ab, der leider nicht mehr in das voll gestopfte Auto gepasst hatte. Yu würde die erste Woche hier mit uns in der großzügig angelegten Wohnung verbringen.
Inklusive eines Schlafsofas haben wir hier bis zu fünf Schlafplätze.


Wandern am Furkapass
Am Sonntag machten wir eine erste Wanderung am Furkapass. Wir gingen eine Weile in Richtung Groß Muttenhorn, das wir jedoch nicht mehr erreichten, da wir kurz nach dem unten sichtbaren Ruheplatz genug hatten und uns wieder an den Abstieg machten.



Klettern am Räterichsbodensee
Der Montag war vom Wetter her nicht ganz so gelungen. Es gab einen sehr kalten Wind und die Temperaturen am Stausee kann man an den Mützen unter unseren Helmen und den dicken Fleece-Jacken ablesen.



Unsere Route Chly Häx hatte 5 Seillängen (maximal 5c+) und die Schwierigkeiten bestanden hauptsächlich in den für uns eher ungewohnten Reibungsplatten aus Granit. Diese weisen kaum sichtbare Griffe und Tritte auf.


Wandern bei Grindelwald
Am Mittwoch wurde uns von der Zeitung gutes Wetter versprochen und so fuhren wir nach Grindelwald. Dort wollten wir bei einer Wanderung von der Kleinen Scheidegg aus, den Blick auf den Mönch, die Eiger-Nordwand und die Jungfrau zu genießen. Leider taten diese Berge uns nicht den Gefallen, sich alle gleichzeitig frei von Wolken zu zeigen.



Wir hatten dort oben trotzdem Spaß beim Wandern, Kühe Streicheln und Kaffee Trinken :-)

Um den Oeschinensee
Am Tag darauf ging es wieder hoch hinaus mit einer Bergbahn. Diesmal brachte uns ein Sessellift zum Oeschinen See. Diesen umrundeten wir auf einer wenig begangenen Route.



Auf dieser Route benutzt man die untere Fründenschnur, um auf der Hinterseite des Sees eine sehr lange und sehr hohe Felswand zu durchqueren. Von dieser Tour wurde uns in der Touristeninformation in Kandersteg abgeraten und auf der letzten Alm vor der anspruchsvollen Passage wurden wir noch einmal darauf hingewiesen, dass diese Tour nur etwas für erfahrene und schwindelfreie Bergsteiger sei.



Die Warnungen schienen begründet gewesen zu sein, denn an vielen Stellen ging es noch steiler als auf dem obigen Bild hinunter zum fast 250m tiefer liegenden See.

Rosenlauischlucht und Luzern
Freitag entschieden wir, nicht so viel Abenteuer wie am Vortag einzubauen und fuhren zur Rosenlauischlucht, die durch große Wassermassen vom gleichnamigen Gletscher in das massive Kalkgestein gegraben wurde.

Nach ein wenig Sonnebaden auf einer Wiese oberhalb der Schlucht fuhren wir nach Luzern, um dort Yu's letzten Urlaubstag gemütlich ausklingen zu lassen.

Dienstag, 17. Juli 2007

Erster Eintrag

Noch ist es nicht losgegangen, aber hier soll trotzdem schon einmal ein Eintrag stehen.