Samstag, 8. September 2007

Wintereinbruch und Sportklettern

Die Schneefallgrenze sank zum Teil auf 1200m ab und es gab eine Menge Niederschlag in den Bergen. Als sich das Wetter endlich beruhigt hatte und wir wieder klettern gehen wollten, mussten wir leider feststellen, dass die meisten längeren Routen nicht machbar wären.


Die beiden Fotos haben wir vom Räterichsbodensee aufgenommen, einem Stausee, der unterhalb des Grimselpasses liegt. Im unteren Bild sieht man die „Seenplatten“, ein Klettergebiet, in dem wir schon mit Yu in der ersten Woche unseres Aufenthalts geklettert waren. Damals lag nicht so viel Schnee dort. Eigentlich sollte gar kein Schnee dort liegen.


Als wir frierend, bei starkem Wind und ca. 4°C an die Staumauer gekauert überlegten, was wir bei so einer Kälte überhaupt klettern könnten, hätten wir nicht gedacht, ein paar Stunden später solche Fotos zu schießen.


Anstelle lange, alpine Touren zu klettern, was bei dem Wetter nicht unbedingt möglich war, suchten wir einen kleinen Felsen mit dem Namen Schillingsflüe kurz hinter Meiringen auf. Dort war es windgeschützt und die Sonne schien in viele der Routen.


„6a, 6b, 6c, 7a, 6c“ das ist kein kleiner Kletterer, der das Zählen lernt, sondern das sind die Schwierigkeitsgrade der Routen, die wir kletterten.


Ziemlich motiviert von dem guten Gelingen der Routen am Vortag (bis auf die 7a gelangen sie nämlich alle „on sight“), kamen wir am nächsten Tag gleich wieder dort hin. Wenn man eine Route „on sight“ klettert, dann bedeutet das, dass man sie nicht kennt und noch nicht gesehen hat, wie sie geklettert wird. Trotzdem muss es dem Vorsteigenden gelingen, kein einziges Mal ins Seil zu fallen, oder in einen Haken zu greifen. Falls das alles beim ersten Kletterversuch nicht klappt, ist es nicht mehr „on sight“ und wird es auch nie mehr später sein, da der Kletterer die Route nun kennt. Damit ist „on sight“ sozusagen das Beste, was einem beim Sportklettern gelingen kann. Es ist aber auch das Schwerste, da man immer genug Kraftreserven haben muss, um harte Stellen zu überklettern, oder Kletterfehler zu korrigieren.


Den zweiten Tag übernahmen wir uns vielleicht ein bisschen. Mit einer 6a+ wärmten wir uns auf und dann startete ich einen „on sight“ Versuch in einer 7a, der mir leider nicht gelang, da ich einmal hing und zweimal flog :-). Wir schlossen noch eine 6c an und danach wagte ich mich wieder in eine 7a, die aber trotz erbitterten Kämpfens von uns beiden nicht bis zum Ende durchstiegen werden konnte. Anscheinend sind wir doch noch keine 7a Kletterer geworden :-(.

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